Interessante Jahreshauptversammlung – Vorstellung der Großprojekte – Ehrungen

Vorstand Michael Lapper begrüßte zur Jahreshauptversammlung des TSV Fridolfing zahlreiche Vereinsmitglieder in der Rupertihalle.

Im vergangenen Jahr sei viel los gewesen, so Lapper. Zwei große Projekte wurden geplant: Zum einen der umfangreiche und kostenintensive Umbau der TSV-Sportanlagen, zum anderen der Anbau an das Eisstockschützenheim. Lapper erzählte, dass ein neuer Kunstrasenplatz neben dem Tennisplatzgelände errichtet werde, um die bestehenden Naturplätze zu entlasten. Ebenso seien eine entsprechende Beleuchtung, Ballfangnetze, ein Aufwärmebereich, ein Wall, eine Zaunanlage und ein Container vorgesehen. In Zukunft habe man vor, den neuen Platz auch zu vermieten. Auch die Infrastruktur des Vereinsheims würde nicht mehr ausreichen, so Lapper weiter. Derzeit gebe es nur drei Kabinen. Man habe zu wenig Sanitäreinrichtungen und ein Bereich für Damen fehle. Ebenso sei der Gemeinschaftsraum, der für Versammlungen und Spielersitzungen genutzt wird, mit seinen 28 Sitzen einfach zu klein. Deshalb sei ein Erweiterungsanbau nötig. Geplant seien unter anderem zwei zusätzliche Kabinen inklusive behindertengerechter Sanitäranlagen sowie eine Unterkellerung für zusätzlichen Platzbedarf. Die Parkplätze vor dem Vereinsheim und vor dem Tennisheim sollen saniert werden. Die Zufahrtsstraße zu den Tennisplätzen und dem neuen Kunstrasenplatz werde ebenfalls erneuert beziehungsweise erweitert. Insgesamt belaufen sich die Kosten des Erweiterungsbaus der Sportanlage mit Eigenleistung auf 1.135.000 Euro. Davon werde man vom BLSV mit 146.000 Euro bezuschusst. Die Zufahrtsstraße und die Parkplatzsanierung von Sportplatz und Tennisheim schlagen mit 140.000 Euro zu Buche. Somit ergäben sich die Gesamtkosten von 1.129.000 Euro. „Wir müssen einfach schauen, dass wir unsere Eigenleistung erbringen. Den Restbetrag sponsert die Gemeinde,“ so der Vorstand freudig.

Bei den Eisstockschützen sei ebenfalls mehr Platz erforderlich, berichtet Lapper. Bisher haben sich Männer und Frauen eine Toilette teilen müssen. Dies sei vor allem bei Turnieren ein Problem gewesen. Nun werde der alte Holzanbau abgerissen und stattdessen einige dringend benötigte Räume angebaut. So seien ein Damen- sowie ein Herren-WC geplant, ein Büro, ein Lager und ein Geräteraum. Auf der gegenüberliegenden Seite planen die Stockschützen einen kleinen Freisitz mit rund 28 Quadratmetern. Das gesamte Gebäude werde zudem mit einem Satteldach neu eingedeckt. Nach einer vorliegenden Schätzung werden sich die Kosten auf rund 96.800 Euro belaufen. Durch eine entsprechende Eigenleistung der Abteilung könnten die Kosten auf rund 62.000 Euro reduziert werden. Ein bisschen Geld hätten die Stockschützen selbst auch noch. Den Restbetrag über 55.000 Euro bezuschusst die Gemeinde. Michael Lapper dankte dem anwesenden Bürgermeister Johann Schild herzlich für die große Unterstützung, die die Gemeinde dem Verein bietet. „Danke, dass ihr uns so unterstützt und immer ein offenes Ohr für uns habt,“ so Lapper gerührt.

Es gab noch einiges mehr über das vergangene Jahr zu berichten. So bemerkte Lapper, dass Stefan Kletzl bereits seit 25 Jahren das Amt des Fähnrichs innehabe und dankte ihm herzlich dafür. Weiter erzählte er den Anwesenden, dass seit kurzem in der Sporthalle endlich Garderobenhaken im Gang angebracht worden seien. Die Probleme mit dem Brandschutz und den Fluchtwegen konnte man erfreulicherweise lösen. Auch habe es Verbesserungen bei der Wettkampfbeleuchtung gegeben. Sorgen mache ihm, so Lapper, dass immer noch ein Vorstand für die Abteilung Ski fehle. Als einen der Gründe nannte er: „Die Bürokratie macht es uns nicht einfach.“ Man müsse sich um so viele Dinge kümmern – von Veranstaltungen, über die Finanzen bis hin zum Datenschutz. Dieses Problem kennen auch andere Vereine. „Viele Vereine haben Probleme, einen Vorstand zu finden.“ Er hoffe jedoch weiterhin, dass sich ein skibegeistertes Mitglied finden werde, das diese Aufgabe übernehmen möchte.

Im Punkto Datenschutz, so Lapper, sei der Verein darauf aufmerksam geworden, dass bisher eigentlich niemals eine schriftliche Einverständniserklärung im Bezug auf die Veröffentlichung von Fotos vorgelegen habe. Das wurde in diesem Jahr aufwendig nachgeholt. 1.435 Briefe seien diesbezüglich an die Mitglieder versendet worden. „Jetzt dürfen alle offiziell in der Zeitung oder im Internet erscheinen.“

Dann dankte Lapper Robert Dandl, der acht Jahre lang ein Adlerauge auf den Vereinsbus des TSV gehabt habe und nun sein Amt aufgibt. „Der Bus sieht aus wie am ersten Tag,“ stellte Lapper erfreut fest. Dandl sei unter anderem für die Reinigung, die Reparaturen und ähnliches verantwortlich gewesen. „Da haben wir uns immer drauf verlassen können.“ Erfreulicherweise, so Lapper, fand sich mit Georg Huber (GT) ein engagiertes Mitglied, das diese Aufgabe übernommen habe.

Nach dem Kassenbericht von Silvia Stadler empfahlen die Kassenprüfer Hans Dandl und Herbert Brüderl der Versammlung die Entlastung der Vorstandschaft, die auch einstimmig erteilt wurde. Silvia Stadler berichtete ebenfalls von der positiven Mitgliederentwicklung im vergangenen Jahr. So habe man derzeit erfreuliche 1.435 Mitglieder (im Jahr 2015 waren es noch 1.416 Mitglieder). 92 seien Kinder bis sieben Jahren, 300 von 8 bis 18 Jahren, den größten Teil mit 754 Mitgliedern gebe es bei den 19- bis 60-Jährigen und 289 Mitglieder seien über 61 Jahre alt. Michael Lapper bedankte sich an dieser Stelle herzlich bei Sieglinde Reiter, die sich aufopfernd um die Mitgliederverwaltung kümmere und überreichte ihr einen Blumenstrauß.

Dann gab Lucas Krautenbacher einen kurzen Überblick über alle Abteilungen. Er berichtete vom Turnen und der Leichtathletik. Vom Eltern-Kind-Turnen und dem Kinderturnen, über Step-Aerobic, Functional Fitness und Body-Workout bis hin zur Senioren-Gymnastik gebe es in Fridolfing sehr viele Angebote für Mitglieder aller Altersstufen. Auch von den Fußballmannschaften wusste Krautenbacher vieles zu berichten. So konnte die erste Mannschaft dank einer starken Rückrunde die Saison 2016/2017 mit dem 3. Platz abschließen. Aktuell stehen sie nach einem schwachen Start auf einem sicheren Mittelfeldplatz, denn sie konnten die letzten sechs Spiele für sich entscheiden. Bis zum Ende der Saison sollte ein Platz im vorderen Drittel der Tabelle allemal noch machbar sein. Stärker waren die Damen. Mit einem 4:0-Sieg am letzten Spieltag in der Kreisliga sicherten sich die SG Damen vor heimischen Publikum die Meisterschaft und stehen nun in der Bezirksliga. Krautenbacher berichtete auch über die vielen Jugendmannschaften. In diesem Zusammenhang wies Krautenbacher darauf hin, dass dringend noch Jugendtrainer gesucht werden. „Helft mit! Es macht Spaß mit den Kindern zu trainieren.“ Auch Vorstand Lapper appellierte an die Mitglieder, sich einen Ruck zu geben. Es wäre so schade, wenn sich hier niemand finden würde. „Es gibt doch sicher irgendwo einen fußballinteressierten Vater, der das übernehmen könnte.“

Nach 49 erfolgreichen Jahren sei nun das aktive Kegeln in Fridolfing auf Grund von Spielermangel zu Ende gegangen, so Krautenbacher weiter. Die Mannschaft des SKC Fridolfing erreichte zum Abschluss des Spieljahres 2016/2017 in der Kreisklasse A Gruppe 1 den 11. Rang und musste damit in die Kreisklasse B absteigen. Doch auch, wenn die aktive Zeit vorbei sei, so Krautenbacher, werde der Kegelclub weiter als eine Sparte des TSV bestehen bleiben und an diversen Gemeindemeisterschaften und Vereinsfesten teilnahmen.

In der Tennissaison 2017 waren drei Mannschaften gemeldet. Die Damen I erreichten in der Bezirksklasse 2 den 3. Platz. Erster in der Kreisliga wurden die Damen 40. Die Herren 50 schlossen mit einem 2. Platz in der Bezirksklasse 2. Bei der Vereinsmeisterschaft setzte sich dieses Mal die Jugend durch: Tobias Schild und Stefanie Seidel setzten sich gegen die „alten Hasen“ durch.

Die Eisstockschützen waren wieder einmal sehr fleißig bei diversen Wettbewerben vertreten und konnten unter anderem bei den Bayerischen und Deutschen Meisterschaften gute Platzierungen erzielen. Auch beim Bezirkspokal in Unterneukirchen, der Bezirksoberliga Süd in Rosenheim, dem Kreispokal AH in Truchtlaching und vielen weiteren Turnieren zeigten sie ihr Können. Mit 56:24 Punkten konnten die Fridolfinger sogar die Wagingerseerunde gewinnen.

Die erste Mannschaft der Tischtennisler habe knapp den Aufstieg in die 2. Bezirksliga verfehlt, so Krautenbacher weiter. Nichtsdestotrotz sei die Saison 2016/2017 die bisher erfolgreichste in der Vereinsgeschichte gewesen.

Auch beim Radsportclub Götzing sei viel los gewesen. Es gab unter anderem ein Frühjahrstraining in Igea Marina, der Fridolfinger Straßenpreis wurde ausgetragen und diverse Ausfahrten wurden unternommen. Anstrengendes Highlight war wohl die Mehrtagesradtour nach Krakau. Hier habe man insgesamt 980 Kilometer und 11.000 Höhenmeter abgestrampelt.

Auch bei den Turmfalken ging es hoch hinaus. Ein bunter Mix aus Kindern, Eltern, Anfängern und Fortgeschrittenen tummelte sich hier die gesamte Klettersaison. Auch hier bat Krautenbacher engagierte Eltern, sich als Helfer zur Verfügung zu stellen. Es seien zwar immer ausgebildete Kletterbetreuer vor Ort, jedoch könne man immer Hilfe gebrauchen. Vorkenntnisse seien nicht erforderlich.

Im Anschluss führte BLSV-Vorstand Claudia Daxenberger mit Hilfe von Simon Schild die Ehrungen der Sportabzeichen durch (siehe Kasten). Michael Lapper und Lucas Krautenbacher ehrten langjährige Mitglieder. Es folgte das Grußwort von Bürgermeister Johann Schild. Er gratulierte allen Abteilungen zu den tollen Erfolgen des vergangenen Jahres. Das Gemeindeoberhaupt lobte das enorme Angebot des Sportvereins, das allen Altersgruppen der Gemeinde sehr zu Gute käme. Der TSV sei ein sehr engagierter und motivierter Verein: „Bei Euch spürt man, wie da zusammengeholfen wird. Das ist wirklich beeindruckend.“ Deshalb sei es auch nicht verwunderlich, dass die Gemeinde voll hinter dem Verein stehe und ihn auch bei den geplanten Großprojekten gerne finanziell unterstütze. „Ja, es ist eine Menge Geld, was die Gemeinde da einsetzt. Aber wir sind davon überzeugt, dass dieses Geld gut angelegt ist,“ so Schild. „Wir wollen etwas schaffen, und euch keine Steine in den Weg legen.“ Dieses Kredo habe er nicht nur für den Sportverein: „Mir ist es wichtig, dass ihr spürt, dass uns die Ortsvereine am Herzen liegen.“ Der Bürgermeister wünschte allen ein gesundes und erfolgreiches Jahr.